Hilly, umgeben von Dingen, die sie nicht braucht und Menschen, die sie nie kennenlernen wollte, will zurück zu alten Idealen. Dabei verliebt sie sich nicht nur in einen Weltverbesserer, sondern auch in eine verstörende Frau.
Mehr!Ab hier Schauplätze und Soundtrack des Romans. Folgen Sie Hilly zu ihren Lieblingsplätzen, Kneipen, Bars und hören Sie ihre Musik einfach per Scroll oder Swipe nach unten ↓.
Jungfrauenthal — hier beginnt der Roman, denn hier lebt Sie: Hilly, die Heldin der Herzkammern. Gleich um die Ecke liegt der Eppendorfer Baum, das Epizentrum dieses Stadteils. "Herrlich, diese Altbauten!", werden Sie sagen … Aber warten Sie ab, bis Sie die erste Eigentümerversammlung erlebt haben!
Hillys Brother in mind. Damals. Aber er ist bekanntlich lange tot. Und sie hat andere Sorgen.
Im Hinterhof lauert Cat Stevens und treibt Hilly die Tränen in die Augen
mit seinem wunderschönen Lied vom Wind und vom Wasser, das er nie wollte. Hören Sie mal!
Cat Stevens — The Wind
Frühstücks-Cafe in der Bellealliancestraße. Solide Kost und lässige Behaglichkeit. Nur: Für Hilly und Jule kommt jedes Frühstück zu spät.
So heisst das Hamburger Straßen-Magazin. Zeitungen, die von Obdachlosen verkauft werden, gibt’s mittlerweile in vielen Städten. Dies hier ist eine der besten. Sagt Hilly. Männer ohne festen Wohnsitz spielen eine wichtige Rolle in der Herzkammeranarchie.
hinzundkunzt.de
Das kennen Sie sicher. Deutschlands größte Sprechbühne, bekannt für viele spektakuläre Inszenierungen. Aber kennen Sie auch die Kantine, da unten im Keller? Eine schlichte Angelegenheit, nicht wirklich glamourös, trotzdem hochinteressant. Wegen der Menschen. Spätestens, wenn Sie Hillys Geschichte gelesen haben, werden Sie neugierig sein.
Hamburger Traditionscafé an der Langen Reihe in St.Georg, also am anderen Ufer der Alster. Hier ist man tolerant. Atmosphäre, Kaffeeduft plus leckerste Torten, ideal für spontane kleine Fluchten. Das stellt auch Hilly fest, wenn auch nicht freiwillig.
Die Hamburger Kunsthalle liegt nahe. Die meisten Hamburger/Besucher werden sie zumindest von außen kennen. Ist ja auch nicht zu übersehen in ihrer ausladenden Dreiteiligkeit. Zwischen Sandstein-Kubus, Backstein-Trumm und Kuppelbau gibt es ausreichend Platz. Zum Beispiel für diese Riesenspinne. Sie war Teil einer Erfolgsausstellung mit Werken der großartigen Louise Bourgeois. Titel: Passage dangereux, besser kann man es nicht sagen. Denn genau das ist es, was Hilly bei der Ausstellungseröffnung erlebt.
Die M&V Gaststätte liegt wie das Gnosa ebenfalls in St Georg. Lange Reihe heisst die Straße. Viel zu offenherzig stolpert Hilly hier hinein. Trinkt viel zu viel und man ahnt es schon: Morgen tut's ihr leid.
Dessous, im Alsterhaus. – Seit die 68er-Feministinnen BHs verbrannten, ist viel passiert. Die Dinger sind nicht nur nicht weg. Sondern schöner, teurer, rasanter than ever. Einige sind Kunstwerke. Andere… nun ja. So etwas gab's schon immer, in St. Paulis Seitenstraßen.
Mumford & Sons sind was für beide Herzkammern. Melancholie und Tanzlust.
Sie assistieren Hilly beim Steine aus den Weg rollen.
Mumford & Sons — Roll Away Your Stone Live
Keine Schönheit, aber irre aufregend. Liefert im Roman Sehnsucht auf Dachterrassen und Schlüsselszenen am Strand. Danach ist für Hilly alles anders.
Schönster Wochen-Markt der Stadt, mindestens. Jeden Dienstag und Freitag, endlos lang unter der Hochbahnbrücke zwischen Hoheluft und Eppendorfer Baum.
Weltberühmt in Hamburg. Schreibt die leidenschaftlichsten, komischsten, wahrsten Liebeslieder überhaupt. Er gehört zu dieser Stadt, dabei stammt er ursprünglich aus Bad Salzuflen. Genau wie Herzkammeranarchistin Hilly. Und natürlich noch ein paar andere Leute.
Bernd Begemann — Gib mir eine zwölfte Chance
Punk is dead. Auch im Karo(linen)-Viertel ist nix mehr wie früher. Aber die Gegend hier ist immer noch eine kreative Ecke. Ein bisschen wie… Nee, das sage ich jetzt nicht. Bloß kein Öl ins Feuer dieser dummen Konkurrenzmetropolendebatte zwischen Hamburg und Berlin.
Da trifft einiges aufeinander, stellt Hilly fest. Und es fühlt sich gut an. Schon seit Jahren geht's in dieser Bar am Schulterblatt, nahe der Roten Flora, entspannt zu. Ein von Kritikern gepiesackter Intendant des Schauspielhauses soll sich hier gern seinen Frust von der Leber gespült haben.
Der finale Schauplatz der ganzen Geschichte. Am Wochenende Touristen-Treff. Aber die beste Adresse für Karaoke-Fans, zumindest momentan. Man darf gespannt sein.
Das hat Sie neugierig gemacht, hoffe ich. Auf Hillys Geschichte oder auf die Schauplätze. Vielleicht gefällt Ihnen nicht alles — die Geschmäcker sind ja verschieden, wie man weiss. Schreiben Sie mir gerne unter soluna.bach@googlemail.com. Ihre Soluna Bach.
© Herkammeranarchie, ROMAN
Erschienen 2016 bei List/Ullstein als Klappenbroschur und ebook.
ISBN 978-3-471-35118-5